Wildkraut. Kann ich es essen oder muss es weg?

Die Un-Kräuter sind für die meisten nur unbekannte Pflanzen entlang des Weges, auf der Wiese, dem Acker oder im eigenen Garten! Sie sind es Wert, ganz nah betrachtet zu werden! So einige der Kraftpakete sind essbar und gelten heute als Powerfood. Ich zeige dir gerne woran du Tag für Tag vorbei gehtst, ohne zu wissen was da wächst. Sogar in deinem eigenen Garten, ganz sicher! Dabei sind es wirklich wahre Schätze der Natur, die für dich eine köstliche Bereicherung des Speiseplans und deines Wohlbefindens sein können, voller natürlicher sowie wohltuender Inhaltstoffe.

Von den bisher bekannten und erforschten mehr als 40.000 Pflanzen-Arten sind die meisten genießbar, ja sogar lecker. Heute ist es wichtiger denn je, das Wissen um die Wildkräuter neu zu beleben und an die nächsten Generationen weiter zu geben.

Es ist ein spannendes lebenslanges Lernen, fang einfach gleich damit an! Sogar mein kurzer Kräuter-Spaziergang verändert deinen Blick auf die wilde Kräuter-Welt.

Übrigens, viele der wohltuenden wilden Kräuter wachsen mittlerweile in fast jeder Jahreszeit. Es muss nur Frost- und Schneefrei sein.

 

Wir sind respektvoll in der Natur, sie selbst kann sich nicht wehren! Wir pflücken rücksichtsvoll, lassen die Wurzel im Boden und einige Stängel zum überleben übrig.

Leckeres vom Wegesrand bei den Waldfreunden

Waldfreunde feiern Wald- und Spielefest

 

Leckeres vom Wegesrand

 

Duisdorf · Ursula Genius ist Wildkräuterfachfrau und Waldbaden-Trainerin. Beim Wald- und Spielefest der Waldfreunde macht sie mit einem Stand mit.

 

Von Stefan Knopp, Generalanzeiger Bonn, 20.06.2024

 

Für Ursula Genius ist der Spaziergang im Wald wie ein Besuch im Kräutergarten. Am Wegesrand sieht sie nicht nur Grünzeug, sie sieht Gundermann, der sich im Salat als Geschmackszugabe gut macht, sie findet Giersch – „damit wurde der allererste Almdudler gemacht“ – oder Springkraut. „Das schmeckt ein bisschen nach Kresse“, sagt Genius. Einiges davon wird sie sammeln, damit sie es am Sonntag präsentieren kann: Am 23. Juni ist sie beim Wald- und Spielefest der Sankt Hubertus Waldfreunde dabei und stellt die Wildkräuter-Station.

 

Ab 13 Uhr feiert der Verein auf seinem Grillplatz und ringsherum im Staatsforst. Die Klettergerüste sind erneuert, auch eine Schaukel und eine Rutsche gibt es dort jetzt. Zwischen den Bäumen wird eine Slackline gespannt, auf der die kleinen Besucher ihre Balance testen können. Die rollende Waldschule zeigt ausgestopfte heimische Waldtiere, der Waldpädagoge und Naturkenner Ralf Linden, mit dem die Waldfreunde schon länger zusammenarbeiten, bietet Basteln mit Naturmaterialien an. Und der Verein konnte Ursula Genius gewinnen, die sich mit Wildkräutern bestens auskennt.

 

Gleich am Weg zum Grillplatz hat sie noch etwas gefunden, das man essen kann: die Knoblauchsrauke. Ihre runden und am Rand eingebuchteten Blätter, vor allem die jungen, schmecken nach Knoblauch. Nicht so intensiv wie die des Bärlauchs. „Da ist ein natürliches Antibiotikum drin“, erklärt Genius, „mehr als im Bärlauch“. Auch die Vogelmiere, der Ampfer und das Schöllkraut – nicht zum Essen geeignet, aber in der Heilmedizin wurde die gelbe Milch zur Behandlung von Warzen verwendet, weswegen es auch Warzenkraut genannt wird – findet sie dort. Sie möchte den Kindern vermitteln, dass viele Pflanzen, die man so als Unkraut bezeichnet, durchaus essbar sind.

 

Es muss nicht dringend der Wald sein

 

Dafür müsse man gar nicht in den Wald gehen: Genius, die 2016 eine Ausbildung zur Kräuterkennerin gemacht hat, geht auch bei den Leuten in die Gärten und klärt sie auf: Löwenzahnblätter und Gänseblümchen machen sich prima im Salat, Gundermann, dessen Blätter aussehen wie eine Mini-Version der Knoblauchsrauke, wächst auch überall. Sie bietet außerdem regelmäßige Wildkräuter-Spaziergänge im Tannenbuscher Grüngürtel an. So etwas könnte sie sich auch in Kooperation mit den Waldfreunden vorstellen, sagt sie.

 

Die jetzige Vorsitzende Olga Nelles, erzählt sie, hat sie bei einer anderen Form des Walderlebens kennengelernt, die sie auch anbietet: Seit 2018 bietet Genius auch Waldbaden an. Viele könnten sich darunter erstmal nichts vorstellen. „Viele fragen mich: Muss ich Handtuch und Bikini mitbringen?“ Natürlich nicht. Es geht darum, den Lebensraum Wald mit allen Sinnen zu erleben und durch Entschleunigung Stress abzubauen. Sie praktiziert die japanische Shinrin-Yoku-Methode, sagt aber, dass Waldbaden auch schon von den Germanen angewendet worden sei.

 

Genius und die Waldfreunde freuen sich darauf, am Sonntag mit vielen Besuchern bis 18 Uhr einen schönen entspannten Tag im Wald zu verleben. Der Fokus liegt auf der Waldpädagogik, aber es gibt auch andere Kinderbespaßung, außerdem Leckeres gegen den Hunger. Informationen zum Fest auf https://www.waldfreunde-duisdorf.de und zu Ursula Genius auf www.naturgenius.de.

 



DRK Bonn-Familienbildung - Kräuterführung für die ganze Familie

Mit der Familie den Lebensraum der Wildkräuter erforschen!

In diesem Kurs lernen Sie, welche Kräuter uns auf unseren täglichen Wegen begegnen. Dafür muss man nicht immer gleich Wald und Wiese aufsuchen. Auch in der Stadt findet sich ein vielfältiges Angebot an Kräutern, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern mit ihrem Duft begeistern und sogar essbar sind. Schaut nach den Terminen und seid bei der nächsten Wildkräuterführung dabei.

 

http://www.drk-bonn.de/kurse/familienbildung



Wildkräuter-Spaziergang in Bonn

Je nach Jahrszeit siehst du das eine oder andere Wildkraut

Mit wenigen Schritten die Wildkräuter entdecken

Wildkräuter-Spaziergänge an bekannten und weniger bekannten Orten:

  • Im eigenen Garten
  • Im Park
  • Im Wald
  • An einem Bach oder See...

Wo auch immer du lebst, lerne das Powerfood bei diesem besonderen Spaziergang kennen und was du damit machen kannst.

Kräuter-Spaziergang ca. 1 Stunde

Buchung

Alle aktuellen Angebote

und Termine